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REGIEPREIS FÜR "THE VILLAGE NEXT TO PARADISE" - FESTIVAL ERREICHT 5700 BESUCHER*INNEN



Zum Abschluss der 19. Ausgabe von AROUND THE WORLD IN 14 FILMS verlieh die Jury – die Schauspielerin, Autorin und Filmemacherin Maryam Zaree, die Filmregisseurin und Drehbuchautorin Annika Pinske sowie der Schauspieler, Autor und Regisseur Fabian Stumm – am 7. Dezember 2024 im Kino in der Kulturbrauerei den BASIS BERLIN Postproduction Award für die beste Regie an Mo Harawe für seinen Spielfilm „The Village Next to Paradise“. Der Debütfilm des somalisch-österreichischen Drehbuchautors und Regisseurs wurde u.a. von ARTE und dem World Cinema Fund (WCF) der Berlinale unterstützt. Die Jury sichtete die Beiträge der Sektion der „14 Filme“ der filmischen Weltreise. Der Preis, ein Voucher im Wert von 5.000 Euro, wurde in diesem Jahr zum vierten Mal gestiftet vom Postproduktionshaus BASIS BERLIN.


Die Jury zu ihrer Entscheidung: „Dieser Film ist eine leise, zurückgenommene und gerade deshalb große Geschichte über eine unerwartete Patchwork-Familie. Es ist ein selbstbewusstes und kühnes Debüt, dem es auf subtile Weise gelingt, die tagtäglichen Mühen seiner Figuren auf die geopolitischen Interessen einer Welt prallen zu lassen, die oft nicht mehr als Ignoranz für Menschen wie sie übrig hat. Die Regie versteht es mühelos, die Figuren und deren Handeln ins Zentrum der Geschichte zu stellen und mit ihnen die ganze Ambivalenz ihrer Leben einzufangen. Jede Möglichkeit zur Selbstbestimmung, die sich ihnen eröffnet, sei sie auch noch so klein, wird ergriffen – mit so viel Resilienz und unermüdlicher Stärke, dass es weh tut, dabei zuzusehen. Dieser bescheidene Ehrgeiz seiner Charaktere zeigt sich auch in der Erzählweise des Regisseurs: Er nimmt sich Zeit und beobachtet seine Figuren geduldig in präzisen Bildkompositionen. Veränderungen scheinen minimal – und doch wächst die existentielle Bedrohung, wird die Erzählung dringlicher und politischer. Mehr und mehr schleicht sich die sozioökonomische Lage des Landes in den Alltag der Figuren, in dem der Tod durch Drohnenangriffe oder Giftmüll mit erschreckender Selbstverständlichkeit gezeichnet wird. Der Film in seinen Farben, seinen sparsamen Dialogen, dem komplexen Figurenensemble in unerwarteten Beziehungsgefügen, die gesamte Mise-en-scène – alles resoniert so stark, weil wir Zeit haben zu erkennen, weil wir innehalten und so den Wert des scheinbar Unspektakulären sehen dürfen. Dass trotz aller Widrigkeiten stets ein Funke von Optimismus durchschimmert, ganz ohne den Versuch, etwas zu beschönigen, und sich hinter jeder kleinen Erzählwendung etwas ganz Unerwartetes eröffnet – das ist die große Kraft dieser Geschichte. Der Film ist der erste somalische Beitrag im Programm der Filmfestspiele in Cannes. Und diese Tatsache ist schön wie sie tragisch ist, weil sie belegt, wie viele Geschichten und filmische Erzählweisen uns immer noch entgehen. Wir sind dankbar, dass wir diesen Film sehen durften und freuen wir uns, den Preis für die beste Regie an Mo Harawe für „The Village Next to Paradise“ zu vergeben.“



5.700 Besucher*innen in 48 Vorstellungen


Wie im vergangenen Jahr kamen rund 5.700 Besucher*innen zu den 48 Vorstellungen der 19. Festivalausgabe in Berlin. AROUND THE WORLD IN 14 FILMS zeigte vom 29. November bis 7. Dezember 2024 im Kino in der KulturBrauerei sowie den Kinos delphi LUX und Neues Off 28 cineastische Höhepunkte des aktuellen Weltkinos in Anwesenheit von Gästen wie Mohammad Rasoulof, Laetitia Dosch, Dea Kulumbegashvili, Daniel Hoesl, Julia Niemann, Vesta Matulyte und Helena Zengel – und vorgestellt von den prominenten Pat*innen Maren Eggert, Mala Emde, Nikolai Kinski, Sina Martens, Marie-Lou Sellem, Lilith Stangenberg, Lia von Blarer, Karim Aïnouz, Thomas Arslan, Nora Fingscheidt, Jan Ole Gerster, Sonja Heiss, Frédéric Jaeger, Andreas Kleinert, Dani Levy, Sophie Linnenbaum, Nicolas Wackerbarth, Knut Elstermann, Hannah Pilarczyk, Patrick Wellinski und Vincenzo Bugno. Zum sechsten Mal präsentierte das Festival gemeinsam mit der Berlinale das „Berlinale Spotlight: World Cinema Fund“ – mit herausragenden Filmen, die mit Hilfe der Berlinale-Initiative entstanden sind. Hauptpartner 2024 waren Audi City Berlin, das Medienboard Berlin-Brandenburg, ARTE und CineStar.


Nach der Berlin-Ausgabe ist AROUND THE WORLD IN 14 FILMS mit einem Großteil des Programms zu Gast in München (10.12.–14.12.2024, City Kinos) und erstmalig in Köln (11.12.–18.12.2024, Odeon Kino) und Nürnberg (28.12.2024–06.01.2025, Filmhaus Nürnberg) zu erleben.


Foto: Preisverleihung des BASIS BERLIN Postproduction Award am 07.12.2024 an „The Village Next to Paradise“

Bild (v.l.n.r.): Susanne Bieger, Frieda Oberlin (BASIS BERLIN), Annika Pinske (Jury), Maryam Zaree (Jury), Fabian Stumm (Jury), Bernhard Karl

© AtWi14F, Marina Zincovitch Botelho

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